Schaffung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft

Eine wichtige Erkenntnis aus dem NFP 73 besteht darin, dass in der Praxis das Konzept der nachhaltigen Kreislaufwirtschaft oft gleichgesetzt wird mit einem grösseren Anteil an Materialien, die im Umlauf bleiben. Auch wenn Kreisläufe ein Potenzial haben, den notwendigen Wandel hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft voranzutreiben, reicht ein Materialkreislauf allein nicht aus. Vielmehr müssen Kreislaufwirtschaftsmodelle auch die Grenzen der Erde respektieren und auf ganzheitlichem Denken beruhen. Dazu braucht es neues Wissen, das sicherstellt, dass all diese Dimensionen der Nachhaltigkeit ins Kreislaufkonzept einfliessen. 

Mit dieser thematischen Synthese möchten wir den Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aufzeigen, wie eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft in der Schweiz und international umsetzbar ist. Dazu werden die Forschungsergebnisse aus acht Projekten des NFP 73 in drei Säulen zusammengefasst: Perspektive des Erdsystems, Ressourcennutzung und Geschäftsmodelle; hinzu kommen die zwei Querschnitthemen Vorschriften und Indikatoren. 

Expertinnen und Experten aus der Praxis bringen ihre Meinungen ein und stellen Leuchtturmprojekte vorein. Wir werden die Ergebnisse zusammenfassen und einen zielgruppenspezifischen Wissenstransfer organisieren, unter anderem mit einem Policy Brief, einem CEO Brief und einem Video.

Der Policy Brief richtet sich an Schweizer Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern und wird den Parlamenten auf Bundes- und Kantonsebene zugestellt. Der CEO Brief richtet sich an Führungskräfte von Schweizer KMU und Grossunternehmen. Er soll zu einer Top-Down Richtungsänderung anregen. Die Verbreitung soll durch Partnerunternehmen und Netzwerke unterstützt werden, die an Forschungsprojekten im NFP 73 zur Kreislaufwirtschaft beteiligt sind und somit als Botschafterinnen oder Botschafter für eine Schweizer Kreislaufwirtschaft agieren können. Ein Video, dass das Thema für die Öffentlichkeit erläutert, soll zusätzlich produziert werden. 

Die thematische Synthese wird geleitet von Nicola Blum und Mélanie Haupt von der ETH Zürich und Harald Desing von der Empa.