Freiwillige Umweltaktionen können sich für Unternehmen lohnen

15.12.2020

Wenn sich Unternehmen freiwillig für die Umwelt einsetzen, sind Bürgerinnen und Bürger bereit, ihnen auf verschieden Weise entgegenzukommen, zum Beispiel im Beschaffungswesen, bei den Steuern oder der Umsetzung von Vorschriften.

Regierungen und internationale Organisationen legen in ihren Strategien für eine nachhaltige Wirtschaft grosses Gewicht auf freiwillige Umweltaktionen in der Privatwirtschaft. Ob sich so auf effiziente Art und Weise umweltpolitische Ziele umsetzen lassen, hängt zu einem grossen Teil von den Anreizen für solche freiwillige Aktionen auf Seiten der Unternehmen ab.

In ihrer Studie analysierten Dennis Kolcava, Joachim Scholderer und Thomas Bernauer politische Massnahmen im Zusammenhang mit freiwilligen Umweltaktionen. Sie wollten insbesondere herausfinden, ob Bürgerinnen und Bürger ein politisches Entgegenkommen gegenüber Unternehmen, die freiwillige Umweltaktionen machen, unterstützen.

Die Resultate, die auf einer Umfrage mit 6'726 Personen in Deutschland und den USA basieren, zeigen: Je besser der umweltpolitische Leistungsausweis eines Unternehmens ist und je ambitiöser das Engagement in freiwilligen Umweltaktionen ist, desto grösser ist die öffentliche Unterstützung für politisches Entgegenkommen. Das heisst, dass Bürgerinnen und Bürger bereit sind, solche Unternehmen mit Steuererleichterungen zu belohnen, nachsichtiger zu sein bei der Durchsetzung von Vorschriften oder ihnen im Bewschaffungswesen entgegen zu kommen.

Das sind gute Nachrichten, denn sie weisen darauf hin, dass es Anreize für freiwillige Umweltaktionen gibt, selbst wenn wohlverstandene Anreize wie Effizienzgewinn beim Ressourcenverbrauch und Arbeitgeberbranding fehlen.